Stefan Goigitzer
Sep 2018
BOOMENDE NÄCHTIGUNGEN, STABILE RevPARS, KLEINERE TRANSAKTIONEN
Tourismusentwicklung
Die positiven Performancekennzahlen der ersten 3 Monate setzten sich im zweiten Quartal fort. Die Nächtigungen in allen Unterkunftsarten stiegen in den ersten 6 Monaten um 4,1% auf 7,22 Millionen und setzten damit die beeindruckende Entwicklung seit 2009 fort. Bei den Hauptmärkten gab es lediglich bei den spanischen Gästen einen Rückgang von 6,1%.
Die Nächtigungen in den Hotels und Pensionen stiegen um 2,8%. Den stärksten Zuwachs gab es allerdings bei den sonstigen Unterkünften in der Kategorie Ferienwohnungen (Airbnb, etc.) – plus 34,9% – auf nun schon über 470.000 Nächtigungen.
Die durchschnittliche Auslastung ist aufgrund der neuen Objekte bei den Hotels und Pensionen nur leicht von 69,2% auf 69,5% gestiegen.
Die Nächtigungsumsätze sind im ersten Halbjahr bei den Hotels und Pensionen um 4,5% auf rund € 344 Millionen gestiegen
Die Revenues per available room (RevPAR) sind aufgrund des zusätzlichen Angebots im Wesentlichen konstant niedrig bei im Schnitt € 58,1 geblieben. Die leichte Steigerung von 56,9 auf 58,1 ist nur auf den starken RevPAR-Anstieg im Februar (+30%) durch die hohen Zimmerraten im 4*- und 5*-Sterne Bereich – aufgrund der zahlreichen medizinischen Kongresse – zurückzuführen.
Wien hinkt dabei jedoch im europäischen Vergleich hinterher, wo eine durchschnittliche Steigerung der RevPARs von knapp 5% auf rund € 87 erzielt werden konnte.
Der positive Trend bei den Nächtigungen wird in der zweiten Jahreshälfte 2018 durch Medizinkongresse und dem großen Petrochemie Kongress anhalten. Daher gehen wir von leicht steigenden RevPARs aus.
Wien wurde außerdem in der Economist Rangliste der lebenswertesten Städte erstmals vor Melbourne auf Platz 1 gewählt; die wirtschaftlichen Kennzahlen Österreichs sind weiter positiv.
Hotelmarken
Mit Max Brown im 7. Bezirk kommt – wie von uns prognostiziert – ein neues spannendes Konzept nach Wien. Max Brown zeichnet sich vor allem auch durch die coole Gastronomie aus, die ein Markenzeichen dieses Konzepts ist.
Der Trend zu kleinen Boutique Hotels bleibt parallel bestehen, etablierte Betreiber setzen auch mit deutlich unter 100 Zimmern ihre Konzepte um, wobei bei der Nachfrage die zentrale Lage weiter an Bedeutung gewinnt.
Hotelimmobilien
Zu den größten Transaktionen zählt der Verkauf des Falkensteiner in der Schottenfeldgasse im 7. Bezirk mit 144 Zimmern; daneben wurden kleinere Pensionen und Hostels mit zwischen 22 und 36 Zimmern in Gürtelnähe im 9. und 16. Bezirk, ein kleines Hotel im 1. Bezirk sowie ein kleines Hotel mit Restaurant-/Grill Bereich im 10. Bezirk gehandelt.
Generell bleibt die institutionelle Nachfrage auf Käuferseite auf Toplagen und nachhaltige großvolumige neue Produkte fokussiert und damit die erwarteten Renditen gleichbleibend niedrig.
Ausblick
Wir gehen gerade aufgrund der Kennzahlen-Entwicklung weiterhin von einem exzellenten Tourismus-Jahr aus, wobei allerdings die RevPARs nur geringfügig steigen werden, da der Anteil der Ferienwohnungen am positiven Nächtigungsvolumen deutlich steigt und weitere Hotel-Projekte fertiggestellt werden.
Quellen: STR, Wien Tourismus